Geboren 1950 in Frankfurt / Main, fotografiere ich nun seit mehr als 40 Jahren. Als Teenager in den 60er Jahren habe ich die Fotografie für mich als Ausdrucksform entdeckt und von 1970 bis 1975 habe ich an der Werkkunstschule Dortmund ( seit 1971 Fachhochschule für Gestaltung ) Foto - Design studiert. Meine Lehrer waren Pan Walther ( Porträtfotografie, Landschaft, künstlerische Fotografie ), Adolf Clemens ( Bildjournalismus ) und Kah Jagals ( Fotografik, Siebdruck ), mit dem ich mich von Allen am Besten verstanden habe. Mein Interessa an Studio-Fotografie war nie sonderlich ausgeprägt, aber natürlich habe ich die Grundlagen während meines Studiums erlernt.

Dagegen "leide" ich seit meiner Jugend an chronischem Fernweh und was lag also näher, als meine Leidenschaft fürs Reisen und die Fotografie miteinander zu verbinden. In den späten 60er und in den 70er Jahren bin ich kreuz und quer durch West-Europa getrampt. 1971 war ich in der Türkei und somit das erste Mal in einem anderen Kulturkreis. Ursprünglich hatte ich geplant, nach dem Abitur und vor Aufnahme meines Studiums auf dem "Hippie - Trail" nach Indien zu reisen. Daraus wurde leider nichts, da ich im April 1969 während meines Abiturs einen ziemlich üblen Unfall hatte. Statt auf dem Weg nach Indien, verbrachte ich die folgenden 6 Monate im Krankenhaus und die nächsten 3 Jahre in permanenter ärztlicher Behandlung. Seitdem bin ich gehbehindert, was mich aber bis zum heutigen Tag zum Glück nicht am Reisen gehindert hat, ausser dass mir die Grenzen und Beschränkungen, mit denen ich leben muss, sehr und manchmal schmerzlich bewusst sind.

Dieser und einige andere Umstände hatten zur Folge, dass ich bis 1982 nicht weiter nach Osten, als in die Türkei gekommen bin. 1982 hatte ich in Sri Lanka den ersten Kontakt mit der Kultur Südasiens und 1984 habe ich schliesslich erstmalig indischen Boden betreten. Seit damals habe ich den indischen Subkontinent, also Indien und seine Nachbarländer über 20mal besucht und insgesamt mehr als 6 Jahre in diesem Teil der Welt zugebracht. 1986 habe ich von Nepal aus Tibet einen Monat lang bereist und 1994 war ich 5 Monate in China.

Meine Art zu fotografieren würde ich als klassisch beschreiben und meine Themen sind Menschen (Porträts, Feste, Strassenszenen und Alltagsleben), Landschaft, Städte und Architektur. Ich mag es einfach herumzuschlendern und ein Gefühl für den Ort an dem ich gerade bin zu entwickeln.

Bis 2003 habe ich mit einer analogen Spiegelreflex-Ausrüstung gearbeitet, immer sowohl in Farbe (Dia), als auch in Schwarzweiss. Beides hat für mich bis heute den gleichen Stellenwert. Inzwischen arbeite ich ausschliesslich mit eine digitalen SLR-Ausrüstung, was ausser der Tatsache, dass man das Ergebnis sofort sieht, noch weitere für mich wichtige Vorteile mit sich bringt. Der Stress mit den Röntgenkontrollen an Flughäfen entfällt und ich muss nicht mehr die unterschiedlichsten Filme, sowohl beim Dia- als auch beim SW-Negativmaterial mit mir durch die Wltgeschichte schleppen.

Die Dunkelkammer - die Arbeit im SW-Labor habe ich von der Pike auf gelernt und bin ziemlich gut darin - ist demzufolge durch die digitale Bildbearbeitung ersetzt worden, aber meine Art zu fotografieren hat sich im Grunde kaum verändert.

 

Urs Schweitzer ..................................................................................................Berlin, Dezember 2011